Einführung des Sermi-Schemas ab 01.04.2024
Was ist das Sermi-Schema?
Um diebstahl- und sicherheitsrelevante Reparaturen an Pkws zukünftig einheitlich und standardisiert zu schützen und zu autorisieren, wird ab diesem Jahr schrittweise in der EU das Sermi-Schema eingeführt. In Deutschland beginnt dieser Prozess am 01. April, durchgeführt wird er von der in Deutschland zuständigen SERMA GmbH. Das bedeutet, dass Werkstätten, die Arbeiten an Pkws durchführen, die den Diebstahl- und Sicherheitsschutz des Pkws betreffen, von der Konformitätsbewertungsstelle SERMA zertifiziert sein müssen.
Sermi? Serma?
Jedes EU-Land braucht eine eigene Konformitätsbewertungsstelle, die für die nationale Zertifizierung zuständig ist. Eine der deutschen Bewertungsstellen heißt SERMA (security related repair and maintenance authorisation, deutsch: sicherheitsrelevante Reparatur- und Wartungsberechtigung). SERMA ist für die Zertifizierung der Werkstätten akkreditiert und zertifiziert Unternehmen nach dem Sermi-Schema. Um für die eigene Werkstatt eine Zertifizierung zu erhalten, muss ein Antrag direkt bei SERMA gestellt werden. Hierfür werden folgende Unterlagen und Informationen benötigt:
– Gewerbeanmeldung
– Handwerksrolleneintrag / Handwerkskarte
– Aktueller Auszug aus dem Handelsregister, sofern eine Eintragung besteht
– Aktueller Auszug aus dem Gewerbezentralregister
– Versicherungsschein / -bestätigung (Versicherungsbestätigung einer Haftpflichtversicherung mit einem Mindestdeckungsbetrag von 1 Mio. EUR für Personenschäden und 0,5 Mio. EUR für Sachschäden)
– Angaben über die zu autorisierenden IO-Mitarbeiter inkl. Führungszeugnis NB
(Quelle https://www.serma.eu/faq)
Nicht jede Werkstatt muss alle oben genannten Unterlagen vorlegen. Welche Informationen benötigt werden, stellt sich allerdings erst bei der Antragstellung heraus. Die Zertifizierung ist 60 Monate gültig und beläuft sich auf jährlich 249 € Unternehmensbeitrag sowie zusätzlich 49 € pro zertifiziertem Mitarbeiter.
SERMA und Trainmobil-Remote
Reicht es aus, wenn nur Trainmobil für die sicherheitsrelevante Aufgabe, die der Remote-Kunde stellt, zertifiziert ist? Leider nein. Jede Werkstatt, die diebstahl- und sicherheitsrelevante Arbeiten durchführt oder über einen Remote-Service in Auftrag gibt, muss selbst zertifiziert sein. Das bedeutet, dass wir im Falle einer Nicht-Zertifizierung das Ticket ablehnen müssen, bis die SERMA-Zertifizierung der Werkstatt vorliegt. Bis zum 31. März können solche Aufgaben noch ohne Zertifizierung bearbeitet werden. Es sollte sich dennoch bis zum Sermi-Start um eine Zertifizierung gekümmert werden, um einen reibungslosen Ablauf in den Werkstätten und in unserem Remote-Diagnose-Center sicherzustellen.
Was sind diebstahl- und sicherheitsrelevante Arbeiten?
Das definiert jeder Pkw-Hersteller selbst. Arbeiten, die bei Marke A einer Zertifizierung unterliegen, können bei Marke B ohne SERMA-Zertifizierung durchgeführt werden. Welche Arbeiten dies betrifft, ist vorher schwer bis gar nicht einsehbar. Um Überraschungen zu vermeiden und störungsfrei zu arbeiten, macht eine (vorsorgliche) Zertifizierung Sinn.
Ein Beispiel: Die Inbetriebnahme eines neuen Scheinwerfersteuergeräts kann bei Hersteller A unter sicherheitsrelevante Arbeiten fallen. Dieselbe Arbeit muss nicht zwangsläufig bei Hersteller B gleichwertig sicherheitsrelevant eingestuft werden. Ob eine Arbeit als sicherheitsrelevant eingestuft wird, ist zu Beginn der Arbeit am Remote-Ticket nicht zwangsläufig ersichtlich.
Diebstahls- und Sicherheitsrelevanz ist nicht vergleichbar mit Verkehrssicherheit.
Fragen zur SERMA-Anmeldung?
Wir verstehen, dass diese Neuerung viele Fragen aufwerfen kann. Wir bieten deshalb diesen Monat unter der Service-Hotline unseres digitalen Servicehefts einen telefonischen Support an. Hier helfen wir bei der Navigation durch die Anmeldung. Die kostenpflichtige Rufnummer finden Sie auf unserer Hotline-Seite, Mo. – Fr. 08:30 – 16:00 Uhr.
SERMA bietet darüber hinaus ein Video mit einer Schritt-für-Schritt Anleitung an, die Sie für die Anmeldung verwenden können.
SERMI FAQ
Das Sermi-Schema ist notwendig, um mehr Sicherheit und Nachvollziehbarkeit bei diebstahl- und sicherheitsrelevanten Arbeiten am Pkw einzuführen. Werkstätten und Endkunden sind besser abgesichert und Fahrzeug- / Teilediebstahl wird erschwert.
Ab dem 01.04.2024 werden diebstahl- und sicherheitsrelevante Arbeiten am Pkw ausschließlich mit einer SERMA-Zertifizierung möglich sein. Hier kann die Zertifizierung beantragt werden: https://register.serma.eu/
Hier ist eine Auflistung der benötigten Unterlagen: https://www.serma.eu/ueber-serma-1/antragstellung-was-brauche-ich-und-wie-geht-das
Die Dauer der Bearbeitung ist abhängig von SERMA.
Diebstahl- und sicherheitsrelevante Arbeiten. Zum Beispiel Schlüssel anlernen, Steuergeräte flashen uvm. Welche Arbeiten einer SERMA-Zertifizierung unterliegen, ist herstellerabhängig.
Die Kosten belaufen sich auf 249 € Werkstattbeitrag sowie 49 € pro Mitarbeiter jährlich.
Die Zertifizierung ist 60 Monate gültig.