Fehlersuche am CAN-Bus

So geht's mit dem Multimeter

Die Fehlersuche am CAN-Bus kann mit einem Multimeter schnell und effektiv durchgeführt werden. Besonders für eine erste Analyse ist diese Methode geeignet, auch wenn sie bei komplexeren Fehlern an ihre Grenzen stößt. Um aussagekräftige Messergebnisse zu erzielen, ist es wichtig zu wissen, um welchen CAN-Bustyp es sich handelt. Es gibt zwei grundlegende Methoden, mit denen ein Multimeter für die Diagnose eingesetzt werden kann: die Widerstands- und die Spannungsmessung.

Widerstandsmessung

Für die Widerstandsmessung muss zunächst die Batterie des Fahrzeugs abgeklemmt werden, da ansonsten Schäden am Fahrzeug und am Messgerät entstehen können. Sobald das Fahrzeug spannungsfrei ist, wird der Widerstand zwischen der CAN-high- und der CAN-low-Leitung gemessen. Bei einem intakten CAN-high-speed-System sollte der Wert bei etwa 60 Ohm liegen. Liegt der Widerstand unter diesem Wert, deutet dies auf einen Kurzschluss zwischen den Leitungen oder ein defektes Steuergerät hin. Ein höherer Widerstand kann dagegen auf eine Unterbrechung der Leitungen hinweisen. Um die genaue Fehlerstelle zu finden, sollte die Messung an verschiedenen Punkten des Systems wiederholt werden. Zusätzlich ist es sinnvoll, den Widerstand der CAN-Leitungen gegen Masse und Batterieplus zu prüfen. Hier sollten die Werte im kOhm-Bereich liegen. Beim CAN-low-speed-System liegt der Widerstand zwischen CAN-high und CAN-low aufgrund der Systemgröße ebenfalls im kOhm-Bereich.

Spannungsmessung

Auch die Spannungsmessung bietet eine Möglichkeit zur Fehlerdiagnose. Hierbei wird die durchschnittliche Spannung des CAN-Busses ermittelt. Dafür muss die Zündung eingeschaltet und das Bussystem aktiv sein. Die Messung erfolgt zwischen einer der beiden CAN-Leitungen und Masse. Ein intaktes CAN-high-speed-System zeigt auf der CAN-high-Leitung etwa 2,6 V und auf der CAN-low-Leitung etwa 2,4 V. Liegt der Messwert jedoch bei etwa 2,5 V, deutet dies auf einen Kurzschluss zwischen den Leitungen hin. Ein Spannungswert von 0 V weist auf einen Masseschluss oder ein inaktives System hin, während ein Wert von 5 bis 12 V einen Plusschluss anzeigt. Veränderungen der Spannung im Bereich von 1,5 bis 3,5 V deuten auf eine Unterbrechung der Leitungen hin.

Um die Fehlerquelle genau zu lokalisieren, ist es ratsam, die Messungen an verschiedenen Stellen des Systems zu wiederholen. Für eine tiefere Analyse und eine detaillierte Diagnose sollte jedoch ein Oszilloskop herangezogen werden, da es dynamische Signale besser darstellt und die Fehlersuche erleichtert.

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