Bremsflüssigkeit wechseln

6 Tipps: Safety First im Bremskreis!

Warum ist der Wechsel der Bremsflüssigkeit so entscheidend?
Im hydraulischen Bremskreis ist die Bremsflüssigkeit der Schlüssel zur verlustfreien Kraftübertragung. Doch wie jeder Mechatroniker weiß, ist Bremsflüssigkeit hygroskopisch – sie zieht Wasser an, das durch Schläuche oder kleinste Undichtigkeiten ins System gelangt.

Bei einem Wassergehalt ab ca. 3,5 % erreicht die Flüssigkeit den Nasssiedepunkt, und es droht die Bildung von Dampfblasen. Diese sind komprimierbar und beeinträchtigen die Bremsleistung – eine echte Sicherheitsgefahr für den Fahrer!

Fach-Tipps für Profis:

  1. Präzises Messen des Wassergehalts:
    Nicht nur auf Sichtprüfung oder Routineintervalle verlassen! Nutzen Sie ein digitales Bremsflüssigkeits-Testgerät, um den genauen Wassergehalt der Bremsflüssigkeit zu messen. Das gibt euch ein präzises Bild vom Zustand der Flüssigkeit.
  2. Die richtige Bremsflüssigkeit wählen:
    Achten Sie darauf, immer die vom Fahrzeughersteller vorgeschriebene Bremsflüssigkeit (DOT 3, DOT 4, DOT 5.1) zu verwenden. Unterschiedliche Siedepunkte und Viskositäten können die Bremsleistung negativ beeinflussen, wenn sie nicht kompatibel sind.
  3. Spezialfälle berücksichtigen:
    Bei Hochleistungsfahrzeugen oder Fahrzeugen mit Anhängerbetrieb empfiehlt es sich, häufiger zu wechseln, da die Belastung des Bremssystems und damit auch die Temperaturen höher sind.
  4. Wechselvorgang optimieren:
    Um Lufteinschlüsse oder Verunreinigungen zu vermeiden, immer mit einem geeigneten Bremsenentlüftungsgerät arbeiten. Moderne Geräte mit Druck- oder Vakuumsystem sparen Zeit und gewährleisten einen vollständigen Austausch der Flüssigkeit.
  5. Alter der Bremsflüssigkeit prüfen:
    Bremsflüssigkeit, die in Behältern aufbewahrt wird, altert ebenfalls, sobald die Verpackung geöffnet ist. Nach Anbruch sollte sie nicht länger als 12 Monate verwendet werden.
  6. Zusammenhang mit ABS und ESP-Systemen:
    Besonders bei Fahrzeugen mit modernen Assistenzsystemen (ABS, ESP) ist ein regelmäßiger Wechsel noch wichtiger. Wasser in der Bremsflüssigkeit kann zu Korrosion in den teuren Ventilen und Pumpen führen. Außerdem ist für den Wechsel an diesen Systemen immer ein Diagnosegerät erforderlich!

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