Effektive Batteriediagnose

So werden Fehldiagnosen vermieden

Die Diagnose einer Starterbatterie gehört zum Werkstattalltag – und ist dennoch oft eine Fehlerquelle. Zu häufig werden Batterien voreilig ersetzt, obwohl die Ursache ganz woanders liegt. Eine fundierte Prüfung spart Kosten und sorgt für zufriedene Kunden.

Sichtprüfung: Der erste Blick zählt

Bevor Messgeräte zum Einsatz kommen, sollte die Batterie visuell geprüft werden. Beschädigte Gehäuse oder lose Polklemmen sind klassische Ursachen für Startprobleme.

Praxisbeispiel: Ein Kunde bringt sein Auto in die Werkstatt, weil es sporadisch nicht anspringt. Die Batterie scheint defekt – doch die Sichtprüfung zeigt eine lose Polklemme. Nach dem Festziehen ist das Problem dauerhaft behoben, ganz ohne neue Batterie!

Elektrolytstand nicht vergessen

Bei nicht wartungsfreien Nass-Batterien ist der Elektrolytstand ein entscheidender Faktor. Ist er zu niedrig, droht Plattenkorrosion. Ist er zu hoch, kann Säure austreten.

Insiderwissen: Wer bei Flottenfahrzeugen regelmäßig destilliertes Wasser nachfüllt, kann die Lebensdauer der Batterie um mehrere Jahre verlängern!

Messmethoden richtig einsetzen

Neben der Sichtprüfung sind präzise Messungen unerlässlich:

  • Säuredichtemessung: Nur für offene Nass-Batterien. Niedrige Dichte = mögliche Tiefentladung.
  • Ruhespannungsmessung: Eine Batterie mit unter 10,7 V gilt als tiefentladen.
  • Batterietester mit Leitwertmessung: Besonders für AGM- und EFB-Batterien geeignet, da sie empfindlich auf hohe Belastung reagieren.

Tipp: Direkt nach dem Laden oder Entladen sind Messwerte oft verfälscht. Eine Ruhezeit von zwei bis vier Stunden liefert zuverlässigere Ergebnisse!

Mehr Wissen, weniger Reklamationen

Eine durchdachte Batteriediagnose reduziert Fehldiagnosen und unnötige Kosten. Das steigert nicht nur die Kundenzufriedenheit, sondern spart der Werkstatt auch Zeit und Geld.

Also: Erst checken, dann tauschen!

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