Handwerk statt Hexenwerk

Ob via Zoom, im virtuellen Klassenraum oder als Wissens-App: Nicht erst seit Beginn der Pandemie können sich Werkstätten mithilfe neuer Arten der Wissensvermittlung wertvolles Know-how aneignen. Das ist praktisch und bequem, aber: An der Überlegenheit von Vor-Ort-Trainings können sie nicht rütteln.

Es gibt ihn leider nicht mehr: den magischen Mechaniker, der alles weiß und alles kann. Zu sehr hat sich die Kfz-Technik in den vergangenen Jahrzehnten verändert, als dass ein einzelner Kfz-Profi in allen Bereichen gleichermaßen Schritt halten könnte. „Von Mechanik und Elektrik, über Elektronik, bis hin zu komplexen IT-Systemen, an denen auch ein versierter Informatiker seine Freude hätte: Wer als Werkstatt wettbewerbsfähig sein möchte, braucht heute ein Team aus Spezialisten“, sagt Thomas Kock, Geschäftsführer der Trainmobil, Trainings für Praktiker GmbH. „Schulungen sind der einzige Weg, der hier nachhaltig zum Erfolg führt.“ Werkstätten müssten in versierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter genauso investieren wie in moderne Werkstatttechnik. Die Angst, ins Leere zu investieren, weil geschulte Mitarbeiter womöglich morgen schon woanders arbeiten, lähme einige Betriebe leider. „Dabei zeigt der Blick in die Branche: Gerade gute geschulte Mitarbeiter bleiben ihrem Betrieb länger treu. In Zeiten des Fachkräftemangels sind Trainings also auch gute Mittel, um sein Team zu binden“, erklärt Kock.

Online-Schulung? Gut, wenn’s passt

Das Ziel lautet also: ein kompetentes und treues Team aufzubauen – und der Weg dahin führt über Trainings. Nur: Keine Trainingsart gleicht heute der anderen. Seit Beginn der Corona-Pandemie wurden beispielsweise viele Inhalte in neue, moderne Lernformate umgezogen. „Über kurz oder lang hätten wir diese Veränderungen ohnehin gesehen. Die Pandemie war hier nur ein Katalysator“, sagt Kock. „Für sehr viele Werkstatt-Themen sind diese neuen Lernwege wie geschaffen. Das gilt vor allem für Themen, bei denen der Kfz-Profi auf den Computer angewiesen ist, etwa beim Umgang mit Digitalen Serviceheften, oder wenn ein Betrieb in ein Thema reinschnuppern möchte.“ Auch Trainmobil bietet Werkstätten ein digitales Lernangebot an, etwa in Form von umfangreichen Weiterbildungsunterlagen, Online-Reparaturanleitungen oder einer eigenen App, die Zugriff auf wertvolles Werkstatt-Know-how bietet. Online-Schulungen und Trainings in virtuellen Werkstätten hat Trainmobil ebenfalls im Portfolio. „Diese finden immer live und interaktiv aus dem Trainmobil-Studio in Hamburg statt. Via Chat oder Mikrofon können die Teilnehmer miteinander und mit dem Trainer kommunizieren“, erklärt André Götze, Leiter Kundencenter, Planung und Vertrieb bei Trainmobil. „Wir hätten auch einfach mehrere schicke Folien hintereinander kopieren und das Ganze dann Online-Schulung nennen können. Aber gerade das Zwischenmenschliche ist der große Mehrwert einer jeden Schulung.“ Dass man bei Trainmobil selbst aus den Online-Trainings quasi „Halb-Präsenz-Trainings“ gemacht hat, zeigt: An den Vorteilen einer Schulung vor Ort führt noch immer kein Weg vorbei.

Kein Hexenwerk

„Präsenztrainings bleiben auch in Zukunft das wichtigste Werkzeug, um die Mitarbeiter zu spezialisieren und um sie in ihrem Fachgebiet fit zu halten“, sagt Götze. „Die Teilnehmer müssen die Trainingsinhalte begreifen. Dieses Wort – begreifen – sollte man dabei ruhig wörtlich nehmen. Ein Steuergerät flashen, das Klimaservicegerät korrekt einstellen, den Aufbau von Kalibrier- und Justiersystemen verstehen – tatsächlich geht es in unseren Trainings zunächst oft darum, die Dinge selbst in die Hand zu nehmen. Auch, damit man merkt: Das ist kein Hexenwerk. Das ist Handwerk.“ Vor allem der Austausch zwischen Trainern und Teilnehmern bringt die Beteiligten voran. „So genau man ein Präsenztraining auch vorbereitet: Meist läuft es anders als geplant. Es entsteht eine spannende Gruppendynamik. Und das ist gut so“, sagt Götze. „Die Trainer können bei einer Präsenzschulung viel gezielter auf die Wünsche und Anforderungen der Teilnehmer eingehen.“ Regelmäßig bringen die Geschulten eigene Praxisbeispiele mit. Sie erzählen von konkreten Reparaturproblemen und brennenden Fragen aus ihrem eigenen Werkstattalltag – auch von ihren Erfolgsgeschichten. Auf ein: „Wir machen das so bei uns in der Werkstatt“ folgt nicht selten ein: „Gute Idee, das probieren wir auch mal.“ So stark Präsenztrainings auch sind: Den magischen Mechaniker werden sie auch in Zukunft nicht mehr herzaubern können. Einen sehr guten Handwerker dafür allemal.

Thomas Kock, Geschäftsführer Trainmobil Trainings für Praktiker GmbH
Ansicht der Online-Schulung
VR-Trainings
André Götze, Leiter Kundencenter, Planung und Vertrieb
Präsenztrainings